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FORUM 35 (03/2002)

FORUM 35 FORUM 35


Artikel

[+] Vom Verschwinden der Literatur im Deutschunterricht
von Alfred Eckerle
"Lernen ist Vorfreude auf sich selbst", hat Peter Sloterdijk vor wenigen Wochen in einem Gespräch gesagt. Diese Formel ist in der Schule zu schön um wahr zu sein, und gerade deshalb müssen wir uns an sie halten. Für das Kleinkind ist die Sprache eine Quelle von Freude und Lust; sie wird erobert und benutzt. Sogar die Bedeutung des Adressaten kann zugunsten der Sprache zurücktreten. Und sie hat ein menschliches Timbre, weil die Worte mit allen fünf Sinnen ausgedrückt werden. Und genau darin ist sie wahr, selbst wenn sie ins Ungefähre verhallt. Später, in der Schule, hat der Heranwachsende ein Recht darauf, dieses Sprechen neu aufleben zu lassen. Der Geborgenheit der Mutter-Kind-Beziehung längst entwachsen, geht es jetzt darum, seine eigene Sprache zu finden und mit ihr Subjekt zu werden. Und wieder ist es ganz wesentlich die Ausdrucks- und Darstellungsfunktion der Sprache, die den Jugendlichen bei sich selbst ankommen lässt. Im Literaturunterricht ist es vorzüglich die Lektüre großer Texte der Literatur und deren ganz anderer Sprache. Es entsteht eine Bindung an die Überlieferung, die ihm gleichzeitig die Loslösung von kindlichen Mustern ermöglicht. Genau das ist der Sinn des Wortes im "Faust": "Was du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen."
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[+] "Bücher, Leser, Fernseher: Medienkonkurrenz und Medienkonsumenten"
von Walter Gauer
"Feindliche Brüder" hat man sie genannt, das Buch und das Fernsehen, die beiden in vielerlei Hinsicht dominierenden Mitglieder der großen Medienfamilie. "Fernsehen verdrängt die Leselust", "die Zeit des Lesens gehört der Vergangenheit hat", "das Fernsehen macht dem Lesen den Garaus" waren Schlagwörter, die die Runde machten. Wie abwegig solche mitunter leichthin dahergesagten Ansichten sind, braucht inzwischen nicht mehr diskutiert zu werden.
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[+] Alles nur Theater ? (04./05.07.2001)
von Lutz Liebs
Theaterspielen mit Schülern ist eine wertvolle Kompensation zum Schulalltag mit seiner ‚kopflastigen' Arbeitsweise. Komplexe Fähigkeiten, Kreativität, Selbstbewusstsein und Verantwortungsbewusstsein werden entwickelt und gefördert. Theaterspielen ist aber auch sowohl für SpielleiterInnen als auch für Schüler verbunden mit viel Stress, außerordentlichen Belastungen und Enttäuschungen. Es erfordert Lernprozesse auch bei uns, damit die Theaterarbeit möglichst zufriedenstellend und erfolgreich verläuft. Diesem Ziel sind diese Seminare gewidmet. Sie begannen - und beginnen - immer mit Lockerungs-, Konzentrations- und Bewegungsübungen, die uns und die Schüler gleichermaßen aufs Theaterspielen einstimmen und uns dazu befähigen sollen.
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[+] Jugendliteratur im Deutschunterricht
von Susanne Müller-Abels
Jugendbücher im Deutschunterricht: Nach welchen Kriterien werden sie ausgesucht? Stehen dabei das Interesse der Schüler, das Problembewusstsein der Lehrer, Bestsellerlisten, Tipps von Verlagen und Buchhandlungen, vorhandene Unterrichtshilfen oder sonstige Motive im Vordergrund? Welche Ziele sollen und können durch eine Behandlung im Unterricht erreicht werden? Wird das Leseverhalten von Kindern und Jugendlichen beeinflusst und verändert?
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[+] Schulrelevante Rechtsfragen bei der Internetnutzung
von Gerald Kiefer
Wer das Internet nutzt, bewegt sich aber keineswegs in einem rechtsfreien Raum. Es gilt nicht nur die Spielregeln der Internetgemeinde, die sogenannte "Netikette" zu beachten, sondern es gilt auch, die rechtlichen Rahmenbedingungen hinsichtlich Datenschutz und Jugendschutz, Strafrecht und Urheberrecht zu kennen, zu akzeptieren und einzuhalten. Dabei fühlen sich nicht nur die "Webmaster" der Schulen, die Lehrkräfte in den Internet-Arbeitsgemeinschaften, die verantwortlichen Schulleiter und alle anderen schulischen Internetnutzer unsicher; auch für Juristen ist "Internetrecht" Neuland und somit eine Herausforderung:
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[+] Zappelphilippe sind nicht nur in der Schule ein Problem - Wie klappt die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule, wenn Kinder unter ADHS leiden?
von Gertraude Fydrich
Der Umgang mit schwierigen, verhaltensauffälligen Schülern und Schülerinnen stand bei der Berufswahl der meisten Lehrerinnen und Lehrer gewiss nicht im Vordergrund. Das ist nachvollziehbar, denn auch wir Eltern wünschen uns gesunde, intelligente Kinder, die aufgrund ihres Verhaltens mit sich und ihrer Umwelt bestens zurechtkommen. Aber manchmal kommt es anders als man plant, und wir alle miteinander sehen uns vor besondere Herausforderungen gestellt. Gemeint ist der Umgang mit aufmerksamkeitsgestörten, hyperaktiven Kindern und Jugendlichen in der Schule und im Elternhaus.
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[+] Kulturkampf um Religionsunterricht - Warum das Schulfach Religion? - Zum Streit um LER in Brandenburg
von Johannes Röser
Die Mehrheitsverhältnisse im Bundesverfassungsgericht haben sich im Lauf der jüngsten Zeit deutlich verschoben - zuungunsten christlicher Haltungen und Überzeugungen. Das zeigten nicht nur das Urteil zum Beispiel gegen Kreuze in öffentlichen Schulen oder die vorläufige Anerkennung der sogenannten Homo-Ehe. Auch in einem anderen Rechtsstreit scheinen die Meinungen unter den obersten Richtern kirchliche Ansichten nicht gerade zu begünstigen. Es handelt sich um die Klage gegen das Land Brandenburg, das den Religionsunterricht aus dem Kanon schulischer Pflichtfächer hinausgedrängt und durch "Lebensgestaltung - Ethik - Religionskunde", LER, ersetzt hatte. Gegen die diskriminierende Regelung geklagt haben die evangelische Kirche Berlin-Brandenburg, verschiedene Bistümer, Eltern und Schüler sowie die CDU-CSU-Bundestagsfraktion. Noch im Spätherbst vergangenen Jahres hatte das höchste deutsche Gericht statt einer Entscheidung einen außergerichtlichen Vergleich vorgeschlagen. Ende Januar signalisierten die Kontrahenten, abgesehen von 26 klagenden Evangelischen Eltern und Schülern, ihr Einverständnis, doch war die endgültige Einigung wegen des Zögerns besagter Eltern bei Redaktionsschluss dieser FORUM-Ausgabe noch offen. Soweit bisher öffentlich bekannt wurde, will die Landesregierung den kirchlichen Religionsunterricht gegenüber LER stärken. Der Religionsunterricht soll mit dem Ziel einer echten Wahlmöglichkeit aufgewertet werden. Unter anderem soll er in die normale Stundentafel integriert, vom Land stärker mitfinanziert und den Lehrern auf die normale Stundenzahl angerechnet werden. Das Schulgesetz des Landes soll entsprechend geändert werden.
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[+] Was Religionslehrer glauben
von Hans Lipp
Eine Studie aus Niedersachsen lässt manche Fragen offen. Religionsunterricht erfreut sich großer Akzeptanz in der deutschen Bevölkerung. Das jedenfalls hat eine repräsentative Umfrage des Emnid-Instituts im vergangenen Oktober ergeben. Danach sind 85 Prozent der Bundesbürger dafür, dass in der Schule weltanschauliche und religiöse Fragen behandelt werden. Mehrheitlich sind sie auch der Meinung, dass christliche Religion und Ethik nur durch eigens ausgebildete Fachlehrer vermittelt werden kann. Die Wochenschrift "Christ in der Gegenwart" (CiG) wertet dies als deutlichen Vertrauensbeweis für die Religionslehrer und als Bestätigung für ein ordentliches Fach Religion an den Schulen. Selbst in Ostdeutschland, wo sich der konfessionell verantwortete Religionsunterricht erst mühsam als neues Wahlpflichtfach habe behaupten müssen, stimmten inzwischen immerhin 33 Prozent der Bevölkerung dieser Ansicht zu.
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[+] Katholische Schule in atheistischer Gesellschaft - Beschrieben am Beispiel des St. Benno-Gymnasiums in Dresden
von OStD Pater Frido Pflüger SJ
Als ich heute Morgen in Freiburg durch den Markt auf dem Münsterplatz an den Bratwurstständen vorbei ins Münster ging, kamen mir alte Kindheitserinnerungen hoch: Ich war oft als Kind in Freiburg in den Ferien bei meinem Onkel im ehemaligen Missionsinstitut hier am Berg. Wenn ich jetzt also vor Ihnen vortrage, so mache ich dies nicht als eingeflogener Fremder, sondern im vertrauten Milieu des Heimatbistums. Ich bin seit 1966 Jesuit, Priester seit 1976. Danach studierte ich Mathematik und Physik, um Lehrer in St. Blasien zu werden. Dort war ich bis 1992, zuletzt als stellvertretender Schulleiter. Ich ging dann nach Dresden, weil mich die neuen Länder gereizt haben, und arbeitete die ersten zwei Jahre als Teilzeitlehrer und vor allem in der Jugendarbeit der Gemeinschaft Christlichen Lebens (GCL). Es war für mich eine völlig neue Welt, die durch die politische Wende möglich wurde. Ich lebe jetzt in einer atheistischen Stadt, in der die Menschen mit einer solchen Selbstverständlichkeit religionslos sind, dass die Rede von der Sehnsucht des Menschen nach einer tieferen Dimension des Lebens fast sinnlos erscheint. Und mit einem bangen Gefühl sind viele in Westeuropa überzeugt, dass dies überall so kommen wird. Also müssen wir uns ganz deutlich machen, was wir mit unseren katholischen Schulen wollen.
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[+] Max Josepf Metzger - ein Märtyrer des Friedens und der Ökumene - Der katholische Priester setzte sich im Nazi-Deutschland für ein ökumenisches Konzil und ein vereintes Europa ein
von Hans Lipp
Blicken wir rund 60 Jahre zurück, so gab es damals unzählige leuchtende Gestalten, die im Nazi-Deutschland, der wohl dunkelsten Zeit deutscher Geschichte, dem Zeitgeist widerstanden und für ihre christliche Überzeugung nicht nur Hohngelächter ernteten, sondern dafür ihr Leben opferten. Im Erzbistum Freiburg sind auf einer Bronzetafel in der Wallfahrtskirche Lindenberg bei St. Peter allein 16 Priester namentlich genannt, die wegen ihres Widerstandes gegen den NS-Terror ihr Leben verloren (eine Gedenktafel mit ermordeten Laien soll noch folgen). Zu den Märtyrerpriestern gehört der aus Schopfheim stammende Max Josef Metzger, der am 17. April 1944 im Zuchthaus Brandenburg-Görden unter dem Fallbeil starb. In zwei unmittelbar vor seiner Hinrichtung geschriebenen Abschiedsbriefen bekannte "Bruder Paulus", wie sich Metzger als Gründer der "Christkönigsgesellschaft vom Weißen Kreuz" nannte, er habe Gott sein Leben angeboten "für den Frieden der Welt und die Einheit der Kirche".
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[+] Klassenlektüre zum Thema Klassenlektüre zum Thema "Sucht"
von Gerald Kiefer
n der zweiten Folge unserer Reihe "Klassenlektüre" sollen Jugendbücher zum Themenbereich "Sucht" vorgestellt werden, die als Lektüre für 12- bis 14 -jährige Schüler/innen (Klasse 7 bis 10) geeignet sind. Vorgestellt werden: - zwei Bücher über "harte" Drogen ("Süchtig" und "Cold Turkey"), - zwei Bücher über Magersucht ("Und jeden Tag ein Stück weniger von mir" und "Essen? Nein danke")
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