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FORUM 32 (07/2001)



Artikel

[+] Im Netz der Sekten - Die Sekten im Netz (14./15.12.2000)
von Gerald Kiefer
Der Begriff "Sekte" ... ... wird nicht mit einheitlicher Bedeutung verwendet, er ist vielschichtig (s.u.). Wegen drohender Missverständlichkeit schlug die vom Deutschen Bundestag eingesetzte Enquete-Kommission "Sogenannte Sekten und Psychogruppen" (1998) die Ersatzbezeichnung "religiöse Sondergemeinschaften" vor. ... war zu keiner Zeit Selbstbezeichnung einer religiösen Gemeinschaft; in ihm klingt "etwas Disqualifizierendes" an ...ist zur Zeit nicht in den Schlagzeilen und kein Top-Thema. Die Zeit der spektakulären "Sekten-Selbstmorde" liegt einige Jahre zurück und auch die magische Jahrtausendwende konnte das Schwinden des öffentlichen Interesses an Sekten nicht verhindern
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[+] "Bildung im Zeitalter der Beschleunigung", "Auseinanderdriften" von Weltzeit und Lebenszeit als elementares Ärgernis - Wie der Mensch verhindert, zum Sklaven der Zeit zu werden
von Leo J. O´Donovan S.J.
Vielleicht hängt die Faszination der großen Musik, die unser Herz ebenso bewegt wie unseren Intellekt, damit zusammen, dass sie uns die schöne Illusion vermittelt, wir seien die Herren der Zeit. Adagio und lento - so steht es in den Noten, und die Zauberhand von Sir Georg Solti oder der kleine Finger von Claudio Abbado macht, dass die Welt ruhig wird, ganz ruhig und leise, um dann wieder allegro, allegro ma non troppo, presto und prestissimo furios die Zeit zum luxurierenden Überschwang zu bringen. Am Ende steht ein großes Rauschen, wir haben Abbado, den Herrn über die Tempi bewundert und mit ihm die Herrschaft über die Geschwindigkeiten genossen. Nun spenden wir Beifall.
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[+] Lernen und Leisten - Zwei wichtige Aufgaben der Schuleffektivität
von Gottfried Kleinschmidt
Der Wettbewerb um die besten und effektivsten Konzepte des Lernens und Lehrens wird für das öffentliche Bildungs- und Erziehungswesen immer wichtiger. In Zukunft kommt es entscheidend auf die Ausschöpfung der verfügbaren Humanressourcen an. Aus diesem Grund wird die Zertifizierung der Lern- und Leistungsstandards empfohlen. Zwischen hohen Leistungserwartungen, intensiver Anstrengungsbereitschaft und qualitativ hochwertigen Leistungsergebnissen bestehen Wechselbeziehungen. Entscheidend ist, dass mit den hochwertigen Leistungsergebnissen ein entsprechendes Belohnungssystem korrespondiert. Der diesbezügliche Leitsatz lautet: Anstrengungsbereitschaft und hohe Leistungen müssen sich lohnen. Was im sportlichen Sektor gängig ist, kann auch auf den geistigen und intellektuellen Bereich übertragen werden. Die Leistungsstandards müssen klar und präzise in den Anforderungen sein, auf einer Analyse der angestrebten Kenntnisse und Fähigkeiten beruhen und die persönliche Meisterschaft der Kinder und Jugendlichen fördern.
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[+] Anmerkungen zum Lehrerberuf am Beginn des dritten Jahrtausends
von Gottfried Kleinschmidt
Es häufen sich die Publikationen, die sich analytisch und kritisch mit dem Lehrerberuf, der derzeitigen Lehrerausbildung, den Lehrerbildnern an den Hochschulen und Universitäten beschäftigen. Für die Weiterentwicklung der Lehrerbildung gibt es neue und innovative Modelle, Konzepte und Vorschläge. Einige Beispiele sind unter Ziffer 1 der "Literaturhinweise" am Schluss dieses Beitrages aufgeführt. Einerseits wird der Lehrerberuf immer schwerer und belastender, andererseits werden die Diskrepanzen zwischen Anspruch und Wirklichkeit, zwischen Ausbildung und Schulpraxis, zwischen Modell und Schulalltag immer größer. In einer solchen beruflichen Situation ist das kontrovers diskutierte "Burnout-Syndrom" geradezu vorprogrammiert. Dazu kommt noch die Konkurrenz der Bildungssysteme in Verbindung mit internationalen Leistungsvergleichen (z. B. TIMSS, PISA, BIJU, QUASUM und OECD/CERI-Studien).
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[+] So viel Bindung braucht ein Mensch - Pädagogen, Psychologen und Hirnforscher im Gespräch
von Johannes Roeser
Ein Drittel der Lehrer fühlt sich bereits nach wenigen Dienstjahren "ausgebrannt". Nicht wenige geben ihren Beruf, den sie einmal mit großem Engagement als Berufung begonnen haben, frühzeitig auf. Vor allem der tägliche Kleinkrieg zwischen Klassenzimmer und Pausenhof verdirbt häufig die Freude am Fach und an der Erziehung. Erschreckende Daten hat eine Studie der Potsdamer Universität vorgelegt. Insbesondere die gravierend zunehmenden Verhaltensstörungen in den Klassen, gesteigerte Konzentrationsschwäche und Aggressivität der Schüler, Disziplinlosigkeit und offen zur Schau gestellte Lernunwilligkeit machen den Pädagogen schwer zu schaffen. Hinzu kommt, dass die Eltern der besonders schwer "erziehbaren" Schülerinnen und Schüler oft überhaupt kein Interesse zeigen, sich damit auseinander zu setzen. Die Lehrer sollen richten, was zuhause versäumt wird. Oder es heißt einfach: "Bei mir ist das Kind brav, wieso bei Ihnen nicht?" Der Lehrer ist der Sündenbock, ihm wird vorgeworfen zu versagen.
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[+] Leitkultur ohne Religion - Beobachtungen zur aktuellen Debatte
von Johannes Roeser
Im Streit um die richtige Ausländerpolitik wurde das Schlagwort "deutsche Leitkultur" ins Spiel gebracht. Dies führte zu einer kontroversen Debatte darüber, ob die Bürger Deutschlands eine "Leitkultur" haben oder ob sie eine solche brauchen. Viele Menschen sind beunruhigt, was dieses Gemeinwesen geistig eigentlich zusammenhält. Äußerer Anlass ist die Zuwanderung. Wie können Fremde Staatsbürger werden? Wir sind kein Einwanderungsland, hieß es über Jahrzehnte. Inzwischen erfahren wir täglich: Faktisch sind wir es längst. So viele ehemalige Ausländer wie diesmal haben zum Beispiel bei Olympischen Spielen noch nie für Deutschland um Medaillen gekämpft.
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[+] Gott als "Lückenbüßer" naturwissenschaftlicher Erkenntnisse
von Kurt Otten
Es ist möglich, dass wir Hans Schaefers Gedankengänge besser verstehen, wenn wir mit dem Teil beginnen, den er paradoxerweise an das Ende seines Buches "Gott im Konsmos und im Menschen" rückte, also nach der "ultima vox", dem Gedicht auf seinen eigenen Tod, sein Bekenntnis zu Gott und dem Versuch, Gott zu verstehen, den er seiner eigenen Definition nach nicht verstehen kann. Er spricht dort von seiner Tätigkeit in der "Deutschen Liga für das Kind" (1977), deren Gründungspräsident er war. Auslöser für die "Deutsche Liga" war damals die Tatsache der steigenden Häufigkeit von Morden im Kindes- und Jugendalter, die wachsende Delinquenz Jugendlicher, die als Symptome unserer Gesellschaft begriffen wurden. Inzwischen kommen die Jugendselbstmorde hinzu und in den USA die Hinrichtungen von Kindern. Schaefer erwähnt nicht den unter Jugendlichen verbreiteten Drogenkonsum und auch nicht den sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen, aber mit Nachdruck betont er die Unfähigkeit unserer Gesellschaft, ihre Kinder zu erziehen, zu bilden, auszubilden, und sie an die Erfordernisse der modernen Gesellschaft anzupassen. Er sieht die große Gefährdung durch die Jugendarbeitslosigkeit.
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