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FORUM 49 (12/2008)



Artikel

[+] 1988 – 2008: 20 Jahre Schulstiftung
von Dietfried Scherer
Es war 1988 keineswegs ausgemacht, dass die Schulstiftung die Erfolgsgeschichte schreiben würde, die wir heute dankbar konstatieren dürfen. Die seinerzeit handelnden Personen haben in kluger Einschätzung der gegebenen Situation und der sich zukünftig abzeichnenden Entwicklungen eine stabile Basis für die Gründung der Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg erarbeitet. Im Auftrag von Erzbischof Dr. Oskar Saier und in enger Abstimmung mit dem seinerzeitigen Generalvikar Dr. Robert Schlund hat der spätere Gründungsdirektor der Schulstiftung Dr. Adolf Weisbrod im Zusammenwirken mit den Oberrechtsdirektoren Dr. Josef Jurina und Wilhelm Frank die strukturellen und inhaltlichen Voraussetzungen für die Gründung der Schulstiftung geschaffen. Die Gründung selbst erfolgte schließlich m 15. Dezember 1988.
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[+] In memoriam Erzbischof em. Dr. Oskar Saier
von Dietfried Scherer
In wenigen Tagen jährt sich der Todestag von Erzbischof em. Dr. Oskar Saier, der im Alter von 75 Jahren am 3. Januar 2008 in Freiburg verstorben ist. Am ersten Jahrestag gedenkt die Schulstiftung in besonderer Weise dieser großen Bischofspersönlichkeit. Der erste Todestag von Dr. Oskar Saier fällt zusammen mit dem 20-jährigen Bestehen der Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg, die er im Dezember 1988 gegründet hat. Mit dieser auch weit über unsere Diözese hinaus beachteten Entscheidung hat er den wichtigen Dienst der katholischen Schulen an den Kindern und Jugendlichen langfristig gesichert. Dr. Oskar Saier hat selbst seine Schulzeit an einer katholischen Schule, der Heimschule Lender in Sasbach verbracht, an der er auch das Abitur abgelegt hat. In seinen Jahren an der heute zur Schulstiftung gehörenden Einrichtung hat er die prägende Kraft einer katholischen Schule erfahren. Diese Erfahrungen haben ihn persönlich ein Leben lang begeleitet und zu einem entschiedenen Förderer der katholischen Schulen in der Erzdiözese Freiburg gemacht. Auch nach seiner Emeritierung hat er die Arbeit der Schulstiftung mit großem Interesse weiter verfolgt und war ein regelmäßiger Leser des FORUM-Schulstiftung. Auch in seinen letzten Monaten hat er sich immer wieder nach der Arbeit der Schulstiftung erkundigt.
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[+] Die Determination der Freiheit
von Bernhard Casper
Wenn es eine Grundfrage gibt, welche das Philosophieren – heimlich oder offen – von seinen Anfängen begleitete, so ist es die nach der Freiheit. Die Freiheit ist, so formuliert lapidar Hegel, „das einzige Wahrhafte des Geistes“. Wenn auch in ganz verschiedenen sprachlichen Gestalten – selbst in ein und derselben Sprache3 –, so richtet sich doch die Grundintention philosophischen Denkens immer wieder auf dieses Eine. Wahrheit und Freiheit erscheinen konvertibel. Und deshalb konnte die Universität Freiburg z.B. mit Zustimmung aller Mitglieder ihres Lehrkörpers, auch derjenigen, die sich nicht zu einem Gottesglauben bekannten, zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf die Fassade ihres Neubaus das Wort des Johannesevangeliums setzen lassen: „Die Wahrheit wird Euch frei machen“
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[+] Unterschiedenheit ohne Unterschied - Meister Eckharts spekulative Mystik als neuplatonische Aneignung aristotelischer Substanzmetaphysik
von Klaus Scherzinger
Mit Meister Eckhart (1260? – 1328) begegnet uns einer der bedeutendsten Denker des damals schon hundertjährigen Dominikanerordens, gegen den ein Inquisitionsprozess wegen der Verbreitung häretischer Lehren geführt wurde. Er, den C.G. Jung als die schönste Blüte am Baume des liber spiritus (d.h. des freien Geistes) bezeichnete und der als Vater der deutschsprachigen Mystik gilt, wurde für schuldig befunden, zahlreiche Lehrsätze vorgetragen (zu haben), die den wahren Glauben in vielen Herzen vernebeln.
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[+] „Richtig“ Geld verdienen. Was „Corporate Social Responsibility“ bedeutet
von Thomas Schwartz
Befund: Der Ruf nach sozialer Verantwortung Seit einigen Jahren wird international und auch in Deutschland eine verstärkte öffentliche Diskussion um die Rolle von Unternehmen in der Gesellschaft und um die ethischen Grundlagen des Wirtschaftens geführt.1 Mit dieser Entwicklung korrespondiert auch die entsprechende Diskussion in der wirtschaftswissenschaftlichen bzw. sozialethischen Fachwelt.2 Das zunehmende Interesse an wirtschafts- und unternehmensethischen Fragestellungen, das sich in diesen Entwicklungen äußert, hat verschiedene, eng miteinander zusammenhängende Gründe. Der zunehmende Rückzug des Staates aus der sozialen Verantwortung, die Folgen einer ungehemmten und (noch) nicht mit überstaatlichen Regelmechanismen versehenen Globalisierung, gesellschaftlicher Wertewandel und – mitunter damit einhergehend – eine zunehmende Anzahl wirtschaftlicher und wirtschaftskrimineller Skandale – all das fördert die Bereitschaft, auf den verschiedensten Ebenen über die soziale Verantwortung der Wirtschaft einerseits und ihre ethische Begründung andererseits zu diskutieren.
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[+] „Sophie hat ihre Schuldigkeit getan!“ – 250 Jahre Geschlechterrollen in der Schulbildung
von Rupert Kubon
Im Sommer 1762 erscheint Rousseaus Emile oder Über die Erziehung. Dieser Roman bedeutet gewissermaßen den Beginn der modernen Erziehungswissenschaften und hat damit nachhaltigen Einfluss auf die Geschlechterrollen. In der im vierten und letzten Kapitel des Romans eingeführten Figur der „Sophie“ wird die Rolle der Frau für die Erziehung beschrieben. Diese Rollenbeschreibung wirkt nachhaltig auf das geschlechterspezifische Rollenverständnis im Bildungswesen vor allem des 19. Jahrhunderts – auch in die katholischen Bildungseinrichtungen hinein.
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[+] „Ich war auf dem Weg, auf der Suche nach einem eigenen Leben“. Eine Unterrichtseinheit in der Kursstufe Deutsch zu der Erzählung „Abschied von den Eltern“ von Peter Weiss
von Klaus Salzmann
Dieser Satz beendet die Erzählung von Peter Weiss: Abschied von den Eltern. Diesen Satz könnten ebenso Karl Moor, Michael Kohlhaas und Josef K., die Protagonisten der Sternchenthemen im Fach Deutsch, gesagt haben, bevor sie an der Gesellschaft, dem Leben und vor allem an sich selbst scheiterten. Ebenso steht der Satz exemplarisch für viele junge Menschen, die ihren Platz im Leben suchen.
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[+] Erziehung in der Postmoderne – anlässlich der Blockstunden-Diskussion
von Stephan Boehle
Seit mehreren Jahren beschäftige ich mich mit der Frage, welche pädagogische Zielsetzung der Postmoderne gemäß sein könnte – nicht aus einem akademischen Bildungsinteresse oder irgendwie gearteten persönlichen Motiven, sondern aus einer pädagogischen Not, die ich kurz andeuten möchte, damit mein Anliegen besser nachvollziehbar wird.
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[+] Flugblattschlachten an den Zonengrenze. Propaganda als politisches Mittel im innerdeutschen Konflikt
von Dirk Schindelbeck
Wie lässt sich jungen Menschen heute der Kalte Krieg in den fünfziger und sechziger Jahren sinnfällig vermitteln? wie die ideologische Auseinandersetzung zwischen den beiden deutschen Staaten so anschaulich erklären, dass sie, obwohl als „Nachgeborene“ selbst nicht mehr vom Systemwettlauf berührt, einen bleibenden Eindruck davon mitnehmen können? Immer noch begnügen sich die Geschichtsbücher an dieser Stelle mit dürren Fakten: Da werden kaum mehr als Schemazeichnungen der Grenzanlagen oder Dokumente zum Grundlagenvertrag wiedergegeben. Dass es beeindruckenderes Material gibt, zeigt der folgende Beitrag. Er befasst sich mit den aus heutiger Sicht geradezu grotesk anmutenden Anstrengungen, die jeweils andere Seite ideologisch und propagandistisch mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln im Sinne der eigenen Position zu beeinflussen. Es überrascht, befremdet und amüsiert womöglich auch, welch außergewöhnlich großer Stellenwert solchen Propagandagrabenkämpfen vonseiten der politisch Verantwortlichen hüben wie drüben noch bis in die frühen siebziger Jahre hinein zugemessen wurde. Der Beitrag basiert auf Arbeitsergebnissen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft in Bonn finanzierten Projekts „Propagandageschichte der beiden deutschen Staaten im Vergleich zwischen 1949 und 1971/72“. Das Gesamt-Projekt wurde von einem deutsch-deutschen Historikerteam in Freiburg (Rainer Gries, Volker Ilgen, Dirk Schindelbeck) und Leipzig (Gerald Diesener, Monika Gibas) durchgeführt.
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[+] Die Schmidt-Schule Jerusalem - Eine katholische Schule in einem religiös-kulturellen Spannungsfeld
von Nikolaus Kircher
Die 1886 von dem deutschen Pater Wilhelm Schmidt für „arabische Mädchen“ gegründete Schule gegenüber dem Damaskustor bündelt drei starke konstitutive Elemente – das Katholische, das Deutsche und das Palästinensische – zu einer besonderen Einheit. Die Schule befindet sich in Trägerschaft der Congregatio Jesu und im Eigentum des Deutschen Verein Vereins vom Heiligen Lande (DVHL). In ihr lernen z. Zt. 524 palästinensische Schülerinnen. Die dreizehnjährige Schullaufbahn reicht von der Vorschule bis zum Abschluss nach der Klasse 12. Die Verkehrssprache im Kollegium und Unterrichtssprache ab Klasse 8 ist Englisch. Deutsch wird ab Klasse 3 fünfstündig gelehrt und führt zum Deutschen Sprachdiplom der KMK. Die Schule vergibt bisher das palästinensische Tawjihi und das britische GCE, zwei dem Abitur gleichwertige Abschlüsse. Seit Juli 2008 ist die Schule offiziell zu einer Deutschen Auslandsschule geworden; es wurde in einer 7.Klasse mit der Hinführung zum Deutschen Internationalen Abitur begonnen, d.h. 50 % der Fächer werden auf Deutsch unterrichtet. 90 bis 100 % der Schülerinnen nehmen ein Universitätsstudium auf.
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[+] Aus den Stiftungsgremien und Schulen
von Dietfried Scherer
Aus der Stiftungsverwaltung Heimschule Lender, Sasbach Liebfrauenschule Sigmaringen
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[+] „Erst prägt der Mensch den Raum, dann prägt der Raum den Mensch.“ Die Neubauten der Sankt Ursula-Schulen Hildastraße in Freiburg
von Johannes Humpert
„Das Internat liegt in einem der schönsten Stadtteile Freiburgs, inmitten eines großen Parkes, unweit des Waldes. Die ganze Einrichtung des Hauses entspricht allen berechtigten Forderungen der Neuzeit und trägt das Gepräge eines gemütlichen Heimes...“. Mit diesen Worten wurde 1930 in einem Werbeprospekt für das Internat und die Schule Sankt Ursula in der Hildastraße geworben. Dieses Zitat verdeutlicht sehr schön, in welchem Spannungsfeld sich auch heute noch unsere Schule bewegt zwischen Konstanten und Wandel.
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[+] Schützende Haut und ein Hauch von Campus - Auszeichnung guter Bauten 2008: Die neue Mehrzweckhalle der St. Ursula-Schulen in Freiburg
von Hans-Dieter Fronz
Alle drei Jahre vergibt der Bund Deutscher Architekten den Hugo-Häring-Preis an Baumeister und Bauherrn. Auf der ersten Stufe des Auswahlverfahrens „Guter Bauten“ wurden in der Kreisgruppe Freiburg/Breisgau-Hochschwarzwald sieben Bauten ausgezeichnet. Eine Ausstellung im Sparkassenfinanzzentrum in Freiburg präsentiert alle 40 Kandidaten. Wir stellen in unserer Serie Preisträgerbauten vor.
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[+] Sonnenpellets heizen die Liebfrauenschule
von Ralph Schwörer
Am 18. April 2008 wurde in einer kleinen Feierstunde an der Liebfrauenschule in Sigmaringen die erste Holzpelletheizung der Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg in Betrieb genommen. Damit beschreitet die Schulstiftung Neuland – zum einen mit dem Energieträger Holzpellets und zum anderen mit dem Abschluss eines Wärme-Contracting-Vertrages.
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[+] Musikprofil an der St. Landolin-Realschule
von Ulrike Hugel
Im September 2006 wurde an der Realschule der Heimschule St. Landolin erstmals eine Bläserklasse gebildet. 30 Schülerinnen und Schüler entschlossen sich damals, ein Blasinstrument im Klassenverband zu erlernen. Zusammen bildeten sie ein symphonisches Blasorchester. 30 Instrumente mussten also angeschafft werden, damit die Schule sie den Schüler(inne)n leihweise für zwei Jahre zur Verfügung stellen konnten. Die durchweg positive Erfahrung mit diesem Projekt auch über die Grenzen des Musikunterrichtes hinaus, die Begeisterung der Kinder für das Musizieren und das große Engagement der Eltern ermutigte die Realschulleitung 2007 eine zweite Bläserklasse zu gründen, für die wiederum 30 Instrumente angeschafft werden mussten. Dank der großzügigen Unterstützung durch den Schulträger, die Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg, aber auch durch den Europapark, die Volksbank, den Förderverein, den Elternbeirat und der Schulstiftung Baden-Württemberg konnte die Vision Realität werden. Nach zwei Jahren Bläserklassenarbeit war es weder für Schüler/innen, Eltern noch Schulleitung vorstellbar, dass die musikalische Arbeit enden sollte. Christoph Breithack, Fachleiter Musik und Initiator des Projektes, überlegte sich zusammen mit Realschulrektorin Ulrike Hugel ein weiteres Projekt, das in Klasse R 7 und R 8 den Jugendlichen die Vertiefung ihrer musikalischen Kompetenz erlauben sollte.
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[+] Das Bläserklassenkonzept an der Heimschule St. Landolin (Realschule)
von Christoph Breithack
Im Musikunterricht an der Realschule der Heimschule St. Landolin werden seit drei Jahren neue Wege beschritten. Hierbei werden wissenschaftliche Erkenntnisse über die positiven Auswirkungen gemeinsamen Musizierens und des Erlernens eines Musikinstrumentes konsequent in einem langfristig angelegten Unterrichtskonzept umgesetzt. In den Klassenstufen 5 und 6 lernen die Schülerinnen und Schüler jeweils einer Klasse im Musikunterricht das Spiel auf Orchester-Blasinstrumenten. Die Klassen bilden Klassenorchester, in denen die Kerninstrumente des Sinfonischen Blasorchesters vertreten sind. So kommt es, dass auf dem Schulgelände der Heimschule St. Landolin mehrmals in der Woche die Klänge von Flöte, Klarinette, Saxophon, Trompete, Posaune, Horn und Euphonium mehr oder weniger lautstark zu vernehmen sind. Und dies nicht etwa am Nachmittag, wo sich an Schulen üblicherweise Musik AGs zum Proben treffen. Das gemeinsame Spiel im Orchester findet im regulären Musikunterricht am Vormittag statt.
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[+] Gedenkmesse für Pius XII.
von Benedikt XVI.
Vor 50 Jahren, am 9. 10. 1958, starb Eugenio Pacelli, Papst Pius XII. Fast 20 Jahre lang, in denen die Welt durchgreifende historische und weltanschauliche Veränderungen erlebte, war er der Bischof von Rom. Sein Amt trat er in den Jahren an, in denen Demokratien in Europa gegenüber totalitären Regimen die Ausnahme darstellten, und er übte es aus bis zur Phase der weltweiten Konfrontation des Kalten Krieges. Sein Lebenswerk und die Vorbereitungen seiner Seligsprechung, die seit vielen Jahren andauern, nimmt der unten stehende Predigtext von Benedikt XVI. in den Blick.
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[+] Klaus Kühlwein: Warum der Papst schwieg. Pius XII. und der Holocaust
von Martin Steimer
Dr. Klaus Kühlwein, Dozent am Bildungswerk der Erzdiözese Freiburg, widmete sich dem Thema Pius XII. und veröffentlichte in diesem Jahr eine Monographie, in der er vor allem der Biographie des Eugenio Pacelli Raum geben will. Der folgende Text soll einen Einblick in die Darstellung ermöglichen.
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[+] Margit Stein: Wie können wir Kindern Werte vermitteln? – Werteerziehung in Familie und Schule
von Gottfried Kleinschmidt
Im Mittelpunkt dieser detaillierten und gründlichen Studie stehen Modelle, Konzepte, Theorien und Untersuchungsergebnisse zur Werteerziehung in Familie, Schule und darüber hinaus. Die Leserinnen und Leser finden aber keine Einzelfallbeispiele, die deutlich machen, wie man Kindern im konkreten Fall – in der Schule oder daheim – Werte vermitteln kann. Die Autorin geht in ihren Analysen, Synopsen und tabellarischen Zusammenfassungen von der „Positiven Psychologie“ und der „Positiven (Sozial)-Pädagogik“ aus und will deutlich machen, dass ein „Positives Menschenbild“ (eine Positive Pädagogische Anthropologie) für die Entwicklung und Herausbildung von Werten bei Kindern und Jugendlichen entscheidend ist. Ganz im Sinne der geisteswissenschaftlichen Pädagogik (Ed. Spranger, W. Flitner, H. Nohl, Th. Litt u.a.) geht sie von folgender Zielbestimmung der Schule aus: „Ziel von Schule sollte es sein, zu einer ganzheitlichen und allseitigen seelischen und geistigmoralischen positiven Charakterbildung der Schülerinnen und Schüler beizutragen.“ Besonders mutig und zu begrüßen ist es, dass wichtige Grundbegriffe (unter Berufung auf Experten) definiert werden. Folgende Begriffe werden hervorgehoben und definiert: Bildung, Erziehung, Werte, Bindung, Erziehungsstil, Disziplinierungsverhalten usw. Darüber hinaus werden fünf wichtige „Wertansätze“ unter Berufung auf die Autoren vorgestellt und im Hinblick auf „Schule und Familie“ ausgewertet. Diese stammen von Rokeach, Hillmann, Inglehart, Klages und Schwartz. Hervorzuheben ist, dass auch der Stand der Forschung zur Werteerziehung in den USA ausführlich referiert und kommentiert wird.
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[+] Wolf Singer/Matthieu Ricard: Hirnforschung und Meditation – ein Dialog
von Gottfried Kleinschmidt
Einer der Dialogpartner (Wolf Singer) ist als Hirnforscher und Neurologe international bekannt, der andere (Matthieu Ricard) begann seine wissenschaftliche Laufbahn als Molekularbiologe und lebt heute als buddhistischer Mönch im Himalaja. Im Zentrum des Dialogs steht die Frage: Welche Zusammenhänge bestehen zwischen empirischer Hirnforschung und buddhistischer Meditation? Das Buch leistet einen interessanten Beitrag zum intensiven Gedankenaustausch zwischen naturwissenschaftlicher Forschung und kontemplativer Versenkung. Kennzeichnend für die empirisch-quantitative Forschung ist der Dreischritt: Hypothesenbildung – Experiment oder Versuch – Verifizierung oder Falsifizierung der Hypothese. Meditation wird hier als die Pflege eines „bestimmten Geisteszustandes“ bestimmt und zwar „ohne sich ablenken zu lassen“. Meditation ist zugleich der Schlüsselprozess „für die Entwicklung und Verstärkung von altruistischer Liebe und Mitgefühl“. Die Meditation hat zwei Effekte: In der Meditation lernt man seine Aufmerksamkeitsmechanismen zu vervollkommnen und die Aufmerksamkeit unter willentlicher Kontrolle an Inhalte zu binden und sie auch rasch wieder zu lösen! Der naturwissenschaftlich denkende Hirnforscher will experimentieren, quantifizieren, analysieren, vorhersagen und generalisieren. Er verfügt über entsprechende Methoden und Instrumente (z.B. die funktionelle Kernspintomographie, die Magnetenzephalographie, die Elektroenzephalographie usw.). Der buddhistische Mönch will ebenfalls exemplifizieren, konkretisieren veranschaulichen und beruft sich oft auf die gefühlsbetonte Einfallsgabe (Intuition) und Selbstreflexion. Beide Denkformen ergänzen sich wechselseitig und vermitteln weiterführende Denkimpulse. Meditation ist ein besonderer Geisteszustand mit einer besonderen Eigenschaft wie „Einsgerichtetheit“, „Mitgefühl“, „Präsenz“ oder „reine Bewusstheit“, das ist ein sehr klarer, leuchtender und lebendiger geistiger Zustand. M. Ricard stellt in diesem Zusammenhang fest: „Nach der buddhistischen Vorstellung geht es nicht nur darum, einen machtvollen Geisteszustand voller Mitgefühl und liebender Güte“ zu erzeugen, sondern auch darum, „ihn über längere Zeit aufrechtzuerhalten“. Er spricht an anderer Stelle von der „Mitgefühlmeditation“ und von echtem Altruismus.
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[+] Theo Czernik (Hg.): Wie ein Phönix aus der Asche. Das Leid im Liede. Eine Anthologie älterer und neuerer Lyrik
von Dirk Schindelbeck
Verleger, die im 19. Jahrhundert Lyrikbände herausbrachten, konnten sich glücklich schätzen. Absatzprobleme gab es nicht: Ein soeben zur Lesekultur erwachtes bürgerliches Publikum stellte sich die aufwendig mit Goldschnitt und Vignetten ausgestatteten Prachtbände nur allzu gern in die gute Stube. Schließlich galt „der Dichter“ als Inbegriff deutscher Hoch-, ja Siegerkultur (zumal nach dt.-franz. Krieg 1870/71 und Reichsgründung). Denn wer immer gesellschaftlich auf sich hielt, kam nicht umhin, zu demonstrieren, dass er ein Kulturbürger war und die Werke der nationalen Sprachgenies von Goethe abwärts zu Hause las. Ohne wohl um diese Hintergründe zu wissen profitierten davon die zeitgenössischen Lyriker vom Schlage Emanuel Geibels, dessen Werke regelmäßig mehr als 200 Auflagen erlebten – Dimensionen, wie sie heutzutage allenfalls mit Verlagsproduktionen vergleichbar sind, auf denen der Name Harry Potter klebt. Diese Zeiten sind lange vorbei. Seitdem das Gedicht Ende des 19. Jahrhunderts begann, schwer verständlich und dunkel zu werden, ist sein Verhältnis zur Öffentlichkeit belastet, sein Stellenwert in der Gesellschaft deutlich herabgesunken (nicht erst seit Auschwitz!). Zu spüren bekommt dies, wer es heute als Autor wagt, einem Verlag ein Lyrik-Manuskript anzubieten. Ob von mitleidigem Lächeln oder ignorantem Schweigen begleitet, die Botschaft an den Autor ist immer dieselbe: Lyrik lässt sich nicht verkaufen. Verlegerseitig gilt sie als esoterische Spielwiese ohne jeden Bezug zur Realität. Was an Lyrik vonseiten marktorientierter Verlage unter diesen Rahmenbedingungen allenfalls noch ausgestoßen wird, sind Anthologien des Typs „Der ewige Brunnen“, die den Vorteil bieten, dass die darin abgedruckten Texte rechte- und tantiemenfrei ausgeschlachtet werden dürfen.
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[+] Autorinnen und Autoren von FORUM-Schulstiftung 49

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