FORUM.diagonal (II/25)

Schulstiftung Freiburg Klassenzimmer mit Schülern

Liebe Leserin, lieber Leser,

ungefähr ein halbes Jahr ist es her, dass Sie die erste Ausgabe unseres Newsletters Forum.diagonal erhalten haben. Nun starten wir in ein neues Schuljahr – und ich freue mich, Ihnen wieder von Neuigkeiten aus unserer Stiftung und den Schulen berichten zu können.

Es ist viel passiert: Unsere Schulen haben beispielsweise mit großem Einsatz und tollen Erfolgen beim Umweltpreis der Erzdiözese Freiburg überzeugt. Auch unsere Teams im Programm fair.nah.logisch – pädagogisch setzen sich weiter intensiv mit dem Thema „Bewahrung der Schöpfung“ auseinander.

Ein wichtiges Feld bleibt zudem die Digitalisierung: Nach den ersten Erfahrungen mit AI Horizon im vergangenen Jahr gehen nun unsere vier Modellschulen in Freiburg-Wiehre, Ettenheim, Karlsruhe und Baden-Baden an den Start.

Sie sehen: Bei uns bleibt es lebendig und abwechslungsreich. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen dieser Ausgabe.

Ihr
Patrick Krug
Stiftungsdirektor

Umweltpreis der Erzdiözese Freiburg

Beim Umweltpreis 2024 der Erzdiözese Freiburg wurden gleich drei Schulen der Schulstiftung Freiburg für ihr vorbildliches Umweltbewusstsein und ihre innovativen Projekte geehrt. Was für ein Erfolg!

2. Platz: St.-Dominikus-Gymnasium Karlsruhe – Das Umweltcurriculum: Nachhaltigkeit als Prinzip

Wie lässt sich Umweltbewusstsein nachhaltig in den Schulalltag integrieren? Das St.-Dominikus-Gymnasium in Karlsruhe gibt darauf eine beeindruckende Antwort: Ein Umweltcurriculum, das fest in den Schulstrukturen verankert ist.

Seit dem Schuljahr 2023/24 sind für jede Klassenstufe Umwelt- und Nachhaltigkeitsprojekte vorgesehen:

5. Klasse: Ein Wandertag ins Waldklassenzimmer
6. Klasse: Eine spannende Energierally
8. Klasse: Ein Projekttag zur nachhaltigen Ernährung
10. Klasse: Eine Fahrradtour zu Secondhand-Läden

Jeden Monat widmet sich die gesamte Schule einem bestimmten Umweltthema – von „Recycle und Reuse“ bis zu Mobilitätskonzepten.
Ein wunderbares Beispiel für Bildung für nachhaltige Entwicklung, das Schule machen sollte.

3. Platz: Weltladen & Instagram-AG des St. Ursula Gymnasiums in Villingen – Nachhaltigkeit sichtbar machen

Das St. Ursula Gymnasium verbindet Umweltbildung mit digitaler Reichweite und direkter Verantwortung. Zwei Initiativen der Schule wurden gemeinsam mit dem 3. Platz ausgezeichnet: Der Weltladen St. Ursula: Schülerinnen und Schüler betreiben aktiv einen Schulweltladen, der fair gehandelte Produkte anbietet und so das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum stärkt. Die Instagram-AG: Mit kreativen Social-Media-Formaten informiert die AG über Themen wie nachhaltigen Konsum, Klimaschutz und Umweltprojekte – und macht nachhaltiges Handeln für eine junge Zielgruppe greifbar.
Durch diese Kombination aus praktischem Engagement und digitaler Bildungsarbeit setzt das St. Ursula Gymnasium ein starkes Zeichen für Nachhaltigkeit – innerhalb und außerhalb der Schule.

6. Platz: Ursulinen-Gymnasium Mannheim – Das Upcycling-Orchester: Musik aus Müll
Kreativität trifft Nachhaltigkeit!

Gemeinsam mit der Mannheimer Bläserphilharmonie haben Schülerinnen und Schüler des Ursulinen-Gymnasiums Mannheim ein einzigartiges musikalisches Projekt ins Leben gerufen: Das Upcycling-Orchester.
Bei Clean-Ups im Stadtgebiet sammelten sie Müll – darunter Flaschen, Röhren, Schrauben und Kleidung. Daraus bauten sie eigene Instrumente und komponierten Musik. Die Premiere fand bei der Bundesgartenschau 2023 in Mannheim statt – bei fast 40 Grad und vor über 700 begeisterten Zuschauerinnen und Zuschauern. Weitere Auftritte folgten, unter anderem im Mannheimer Schloss und bald auch beim Nationaltheater-Festival „Mannheimer Sommer“.
Das Upcycling-Orchester war ursprünglich als einmaliges Projekt geplant – doch die Begeisterung hält an, und es wird weitergeführt. Ein starkes Zeichen dafür, wie Kunst, Musik und Umweltbewusstsein zusammenwirken können

Zukunftsforum fair.nah.logisch-pädagogisch: Die zweite Zertifizierungsrunde in Rastatt

Beim Zukunftsforum fair.nah.logisch. – pädagogisch in Rastatt kamen in diesem Jahr Teams aus allen Stiftungsschulen zusammen – mit im Gepäck: ihren Entwicklungsbaum. Ein Symbol, das nicht nur die Ziele der Schulstiftungsgemeinschaft sichtbar macht, sondern auch zeigt, was jede Schule schon geschafft hat.
Anders als bei starren Zertifizierungen geht es bei fair.nah.logisch. – pädagogisch nicht darum, einfach Häkchen zu setzen. Jede Schule entscheidet selbst, wo sie gemäß den Kriterien steht und wo sie wachsen will – im eigenen Tempo, mit Blick auf das, was vor Ort Sinn macht.

„Diese zwei Tage hier in Rastatt sollen auch die Vernetzung zwischen den Schulen fördern. Sie sollen Inspiration durch gute Ideen geben und Vergleichbarkeit zwischen den Schulen schaffen. Es gilt also, einerseits kritisch auf die Bemühungen der gesamten Stiftungsgemeinschaft zu schauen – aber auch wohlwollend auf all die erfolgreichen Projekte an den Standorten“, erklärte Stiftungsdirektor Patrick Krug.

Besonders spannend war in diesem Jahr der Perspektivwechsel:
Mit drei verschiedenen „Hüten“ haben die Teilnehmenden bewusst die Rollen gewechselt –
Die Wollmütze stand für den Alltag in den AGs oder im Lehrerzimmer, die Baseballcap für die fnl-p-Teams mit dem Blick aufs große Ganze am eigenen Schulstandort, und der „seriöse“ Hut für die Kommissionssicht auf die Entwicklungsziele und Kriterien.

Ein thematischer Fokus lag dieses Jahr auf dem Naturerleben – also der Frage: Wie machen wir Natur als Lernraum erfahrbar? Außerdem konnten alle Teilnehmenden den „Praxis-Führerschein“ fürs Klima-Puzzle-Spiel machen – ein Input von den beiden Lehrkräften Jakob von Au und André Braun.
Unsere Kooperationspartner Eva Jerger (Fair-Trade-Diözese) und Jürgen Wurth (BDKJ) begleiteten das Zukunftsforum ebenso wie der neu konstituierte fnl-p-Beirat mit den Schulleitern Marco Cataldo, Michael Kerstholt und Stefan Kohnert.

Ein großes Dankeschön an die Tagungsleitung Miriam Link und Christoph Klüppel – ihr habt einen tollen Job gemacht.

Was bleibt? Ein starkes Gemeinschaftsgefühl. Viele neue Impulse. Und die Erkenntnis: Nachhaltige Schulentwicklung lebt vom Mitmachen. Vom Miteinander.

Hausmesse in Ettenheim

„Wie sieht ein digitales Klassenzimmer aus, das im Schulalltag auch wirklich funktioniert? Mit dieser Frage beschäftigten sich Ende April rund 50 Lehrkräfte der Schulstiftung bei einer internen Hausmesse in der St. Landolin Schule in Ettenheim. Außerdem gab es die Möglichkeit, verschiedene technische Lösungen kennenzulernen und direkt vor Ort auszuprobieren.

Im Fokus standen interaktive Tafelsysteme, Beamerlösungen und mobile Endgeräte – präsentiert in drei aufeinander folgenden Workshop-Phasen. Die Teilnehmenden konnten sich unter anderem mit Produkten von Promethean, Prowise, SMART (mit Airtame), sowie mit Microsoft Surface und iPads vertraut machen. Fachlich begleitet wurde die Veranstaltung durch das Team von Converge, dem externen Partner der Schulstiftung im Bereich Digitalisierung.

Der Tag begann mit einer Einführung. Dabei ging es nicht nur um Technik, sondern auch um die Rahmenbedingungen für einen sinnvollen Einsatz im Unterricht: Welche Anforderungen stellen Schulen an Benutzerfreundlichkeit, Flexibilität und Wartung? Welche Herausforderungen ergeben sich im Alltag – sei es durch technische Hürden, Schulungslücken oder infrastrukturelle Fragen?

Besonders geschätzt wurde die Möglichkeit, die Systeme im Wechsel aus verschiedenen Perspektiven zu erleben und mit anderen Lehrkräften ins Gespräch zu kommen. In einer abschließenden Austauschphase standen vor allem konkrete Erfahrungen, offene Fragen und Fortbildungsbedarfe im Mittelpunkt. Ein kurzer Impuls der Digitalakademie zeigte ergänzend, wie digitale Werkzeuge kreativ und fachübergreifend eingesetzt werden können – etwa in Form digitaler Escape Rooms oder Klangwelten.

Ein großer Dank geht an das Team der St. Landolin Schule für die gelungene Organisation und die herzliche Gastfreundschaft. Für viele war der Tag nicht nur fachlich interessant, sondern auch eine schöne Gelegenheit, sich auszutauschen, neue Anregungen mitzunehmen – und die Stiftungsgemeinschaft einmal ganz unmittelbar zu erleben.

AI Horizon - Das große Finale

Wie gehen wir an unseren Schulen mit Künstlicher Intelligenz um? Welche Chancen bietet sie für das Lernen? Wo müssen wir bewusst Grenzen ziehen? Und welche Verantwortung trägt Schule, wenn technologische Entwicklung schneller ist als gesellschaftlicher Konsens? Mit diesen Fragen haben sich in den vergangenen Monaten Schülerinnen und Schüler aus den Stiftungsschulen im Rahmen des Projekts AI Horizon beschäftigt. Was im September 2024 in Seminarkursen und Arbeitsgemeinschaften begann, fand nun vom 10. bis 12. Juli 2025 seinen gemeinsamen Abschluss in Sankt Blasien – mit einem dreitägigen Arbeitstreffen, das Austausch, Diskussion und die Formulierung einer gemeinsamen Resolution miteinander verband.

Der Auftakt am Donnerstagabend gab den Ton vor: Die Teilnehmenden präsentierten erste Projektergebnisse im Festsaal des Kollegs. Was die Jugendlichen im Lauf des Jahres erarbeitet hatten, war beachtlich – durchdacht, differenziert und geprägt von einer großen Ernsthaftigkeit im Umgang mit den ethischen, pädagogischen und gesellschaftlichen Fragen rund um KI. Der Tagesabschluss im Dom bot Raum zur Reflexion und Einstimmung.

Am Freitag wurde es konkret. Nach einem gemeinsamen Start im Plenum arbeiteten die Jugendlichen in vier thematischen Ausschüssen weiter – begleitet von Lehrkräften und dem Projektteam. Ein digitaler Austausch mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Bildung brachte zusätzliche Perspektiven ein. In den Arbeitsphasen wurde intensiv diskutiert, formuliert, gestrichen, neu gedacht. Der Tag klang bei einem Abendessen im Innenhof aus.

Am Samstagvormittag wurden die Ergebnisse im Festsaal vorgestellt. Lesungen einzelner Abschnitte der Resolution, die Ergebnisse der vier Ausschüsse, wurden Satz für Satz, Abschnitt für Abschnitt gelesen und abgestimmt. Manches wurde noch verändert oder eingefügt, wenige Abschnitte haben es nicht in die Abschlusstext geschafft. Die so vom Plenum des Schülerparlaments verabschiedete Resolution wurde dann im Anschluss virtuell an Stiftungsdirektor Patrick Krug und an die UNESCO überreicht.

In der Resolution fordern die Schülerinnen und Schüler, den Umgang mit Künstlicher Intelligenz in der Schule nicht länger aufzuschieben. KI sei längst Teil ihres Alltags – nun müsse Schule den Rahmen schaffen, um einen souveränen und verantwortungsvollen Umgang damit zu erlernen. Das Papier schlägt unter anderem regelmäßige Workshops zur kritischen Medienkompetenz vor – mit Fokus auf Datenverantwortung, Kennzeichnung von KI-Nutzung und altersgerechter Aufklärung über Funktionsweise und Risiken. Auch Lehrkräfte müssten Zeit und Raum zur Auseinandersetzung bekommen. Gefordert werden gezielte Fortbildungsangebote, die pädagogisches Handeln im Kontext von KI stärken.
Ein weiterer Punkt betrifft die technische Ausstattung. Die Jugendlichen wünschen sich einheitliche schulische Endgeräte – als Beitrag zu mehr Chancengleichheit, aber auch zur pädagogisch begleiteten Nutzung von KI-Anwendungen. Eine altersdifferenzierte Öffnung bestimmter Tools wird ebenso angeregt wie deren konsequente ethische Reflexion. Auch das Lernen im Diskurs soll gestärkt werden: Debattenformate – etwa im Fach Medienbildung – können helfen, digitale Mündigkeit zu fördern. Die Stimme der Schülerschaft müsse in diesen Prozessen gehört werden. Nicht zuletzt wird der Ausbau der digitalen Infrastruktur, insbesondere der WLAN-Versorgung, als notwendige Grundlage für all das benannt.

Stiftungsdirektor Patrick Krug zeigte große Wertschätzung für das Engagement der Jugendlichen und unterstrich zugleich die strategische Bedeutung des Themas für die Schulstiftung. „Wir erleben alle gerade die transformative Kraft von Künstlicher Intelligenz in Wirtschaft und Gesellschaft – und eben auch in der Schule. Das Thema KI ist bereits jetzt viel mehr Teil eures Alltags als Schülerinnen und Schüler, als sich das manche Schulbehörde vorstellen kann“, so Krug. Mit Blick auf die Entwicklungen der letzten Jahre betonte er: „Spätestens mit dem breiten Start von ChatGPT war klar: Wir müssen uns diesem wichtigen Thema stellen, um unserem Bildungsauftrag heute und auch morgen gerecht zu werden.“
Entscheidend sei, so Krug weiter, die Auseinandersetzung auf der Basis christlicher Werte zu führen: „In einem Bereich, in dem Regulierung und gesellschaftliche Debatte mit der technischen Entwicklung nicht Schritt halten können, ist es unabdingbar, zügig, mit großer Umsicht und gemeinsam mit allen Beteiligten aktiv zu werden. Wohl dem, der dabei auf ein solides Wertefundament zur Orientierung zurückgreifen kann.“ Er versprach, die übergebene Resolution sorgfältig zu prüfen und in die Arbeit an EDU360°, dem Digitalisierungsprojekt der Schulstiftung, einzubeziehen. Dort sollen künftig auch sichere, pädagogisch durchdachte KI-Lösungen angeboten werden – nicht als Selbstzweck, sondern als Beitrag zur grundlegenden Frage: Wie wollen wir in Zukunft lernen?

Krug dankte allen Beteiligten für ihr Engagement – den Schülerinnen und Schülern für ihre Perspektiven, den Lehrkräften für ihre Begleitung und dem Projektteam, insbesondere Kai Stenull vom Zentrum für Ignatianische Pädagogik (ZIP), für Konzeption und Umsetzung von AI Horizon.
AI Horizon war jedoch weit mehr als dieses Abschlusswochenende. Es war ein Schuljahr voller Auseinandersetzung, Fragen, Perspektivenwechsel und gemeinsamer Verantwortung.

Das Projekt hat gezeigt, was möglich ist, wenn Schülerinnen und Schüler eingebunden werden. Ein wesentliches Element war dabei die AI Horizon-App – ein KI-gestützter Lernassistent, der die Jugendlichen im Alltag begleitet, kritische Medienkompetenz stärkt und ethische Fragestellungen greifbar macht. Entwickelt wurde die App gemeinsam mit ehemaligen Schülerinnen und Schülern, Universitätspartnern und dem aihorizon R&D-Team.
Technologisch basiert sie auf der sicheren Microsoft Azure-Umgebung – und steht beispielhaft für den Anspruch, KI nicht nur zu nutzen, sondern verantwortungsvoll, pädagogisch fundiert und wertebasiert in die Bildung zu integrieren.
AI Horizon ist damit Teil einer größeren Vision: Es zeigt, wie Schule im digitalen Wandel gelingen kann – dialogisch, interdisziplinär und mit Haltung. Und es macht deutlich, dass Schülerinnen und Schüler nicht nur Zielgruppe, sondern aktive Mitgestaltende dieser Zukunft sind.

AI Horizon sorgt weltweit für Aufsehen

Wir haben mit unserem KI-Projekt AI Horizon internationale Aufmerksamkeit erregt – jetzt berichtet auch Microsoft in seinen Customer Stories über dieses wegweisende Bildungsprojekt. Dank des Einsatzes unseres Partners aihorizon R&D entstand eine sichere, ethisch verantwortungsvolle Lernplattform, die Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften ermöglicht, generative KI aktiv zu erforschen, kritisch zu hinterfragen und sinnvoll in den Unterricht zu integrieren. Entwickelt wurde eine eigene KI-App gemeinsam mit ehemaligen Schülerinnen und Schülern, Universitäts­partnern und Expertinnen und Experten von Microsoft Tech for Social Impact – in einer speziell gesicherten und abgeschlossenen Umgebung innerhalb von Microsoft Azure. Dass Microsoft über unser Projekt auf seiner eigenen Plattform berichtet, zeigt die internationale Bedeutung von AI Horizon. Die Schulstiftung setzt damit neue Maßstäbe für den verantwortungsvollen Einsatz von KI in der Bildung.

Hier geht’s zum vollständigen Artikel auf der Microsoft-Website:
Artikel

Erzbischof Stephan Burger zu Besuch an der Liebfrauenschule Sigmaringen

„Man spürt, dass das Herz dabei ist.“ Mit diesen Worten verabschiedete sich Erzbischof Stephan Burger nach einem eindrucksvollen Besuch an der Liebfrauenschule Sigmaringen. Am 10. April war der Freiburger Erzbischof zu Gast am LIZE – ein Tag, der von einem feierlichen Gottesdienst, persönlichen Gesprächen und einem offenen Austausch mit der Schulgemeinschaft geprägt war.

Gottesdienst in der LizArena

Den Auftakt bildete ein festlicher Gottesdienst in der LizArena unter dem Motto „Sky, heaven und Himmel in Beton“. Schülerinnen und Schüler der G5a begrüßten den Erzbischof mit Gedanken zur Bedeutung von Gemeinschaft und gestalteten gemeinsam mit weiteren Klassen und Lehrkräften die liturgische Feier. Die Fürbitten kamen aus der R6a, eine Gruppe aus der Jahrgangsstufe J2 steuerte persönliche Reflexionen zur Lesung – Jakobs Traum von der Himmelsleiter – bei.

Pfarrer Gerhard Müller betonte in seiner Predigt, dass der Himmel nicht fern sei, sondern sich im Alltag, in Beziehungen und im gelebten Miteinander zeige – auch mitten im Schulalltag. Musikalisch wurde der Gottesdienst von Chor und Orchester unter der Leitung von Frau Herre und Frau Haselberger begleitet. Lieder wie Ein Licht in dir geborgen oder Da berühren sich Himmel und Erde griffen das Motto auf eindrucksvolle Weise auf.

Offene Gespräche in den Klassenzimmern

Im Anschluss an den Gottesdienst besuchte Erzbischof Burger mehrere Klassen. In der R5c wurde er mit einem Lied willkommen geheißen und in einem Sitzkreis mit Fragen empfangen. Auch in der R7a sowie in der A9 stellte er sich den Anliegen der Schülerinnen und Schüler – offen, direkt und nahbar. Dabei berichtete er unter anderem von seiner Freizeit, sprach über Entscheidungsfindung und Konflikte im Amt und nahm sich Zeit für persönliche Begegnungen. Besonders intensiv war der Austausch mit der J1, bei dem in einer offenen Gesprächsrunde – ohne Lehrkräfte – ein ehrlicher und vertrauensvoller Dialog entstand.

Empfang in der LIZEria

Den Abschluss des Besuchs bildete ein Stehempfang in der LIZEria. In entspannter Atmosphäre kamen Lehrkräfte, Eltern, Mitarbeitende und Gäste miteinander ins Gespräch. Für das leibliche Wohl sorgte das Küchenteam der Schule mit einem vielseitigen Buffet. Auch hier zeigte sich der Erzbischof nahbar und gesprächsfreudig – nicht wenige nutzten die Gelegenheit für ein Selfie oder ein kurzes persönliches Wort.

Ein Tag mit bleibendem Eindruck

In seinem abschließenden Dankeswort zeigte sich Stephan Burger sichtlich bewegt von der Atmosphäre an der Schule: „Man merkt, dass Sie neben Bildung und Ausbildung auch Herzensbildung betreiben. Man spürt, dass das Herz dabei ist.“

150 Jahre Lender-Gymnasium

Wie erklären wir Herrn Lender denn nur den Lender-Geist?“ Für die Schüler Ruby, Mia und Liam war es wahrlich nicht einfach, als beim Festakt 150 Jahre Heimschule Lender plötzlich ein Herr mit Zylinder und Frack hereinplatzte, ziemlich verdutzt „seine Schule“ suchte und beim Besuch in der Cafeteria mit „eine Portion Gemischt mit Soße“, „vegetarischen Nuggets“ und „Mousse au Chocolat“ überhaupt nichts anfangen konnte. Doch die Schüler in der Spielszene waren mit dem Zeitreisenden sehr verständnisvoll, demonstrierten ihm die Funktion von Tablets und erklärten ihm, dass es keine schulische Metzgerei mehr gebe und Schüler auch nicht mehr vor dem Unterricht auf dem Acker Lebensmittel anbauen mussten. Aber trotz der Unterschiede von früher und heute blieb der „Lender-Geist“ gleich. Denn der stehe für „Gemeinschaft, Toleranz und Nächstenliebe“ und dafür, dass es zwar tausende Gymnasien, aber nur eine Lender gebe, so das Fazit der Begegnung mit „Herrn Lender“. Nach dem Skript „Eat. Pray. Lender“ der Kreativ-Schreiben-AG (Leitung Laura Fischer) wurde auf lebendige und humorvolle Weise der ganz besonderen „Lender-Geist“ auf den Punkt gebracht.

Was Franz Xaver Lender vor 150 Jahren mit Herzensbildung im Sasbacher Pfarrhaus und dem Lateinunterricht von vier Knaben begann, entwickelte sich zu einer der größten kirchlichen Schulen in Baden-Württemberg und darüber hinaus, was in den Reden immer wieder anklang. Deshalb rollte die Heimschule Lender mit Schulleiter Marco Cataldo und dessen Team für die zahlreichen Gäste den „roten Teppich“ aus und demonstrierte von einem festlichen Gottesdienst über Musik, Gesang und Theaterspiel bis zur köstlichen Kulinarik aus der Lender-Küche, welche Qualitäten die Gründung des Priesters, Dekans, Politikers, Bankgründers und Lehrers heute hat. Den historischen Hintergrund der Gründung skizzierte Marco Cataldo und er verwies auf Themen wie Kulturkampf, Industrialisierung, Technik-Gläubigkeit und Säkularisierung, was dazu führte, dass sich die Lebensverhältnisse der Menschen schnell und tiefgreifend veränderten. In diesem gesellschaftlichen „Sturm“ habe Lender in Sasbach „einen sicheren Hafen gebaut, der für Generationen zur Heimat wurde.“ Wie dieses „Heimat“ auf Zukunft hin gestaltet sein könnte, zeigte der Jesuiten-Pater Klaus Mertes in einer faszinierenden Festrede mit wertvollen pädagogisch-christlichen Impulsen inmitten eines säkularen Umfeld auf, indem er Bildung als „Geschenk“, Schulbesuch als Ausdruck von Freiheit und Bildung als „Herzensbildung“ näher erläuterte. Die bedeute, „das eigene Herz zu trainieren, um die ganze Menschheit in der anderen Person zu sehen.“ Kurz gefasst bedeute dies „Liebe deinen Nächsten“ und damit die Erwartung, dass beide Seiten die Grundrechte und die Menschenwürde achten. Deshalb müsste es in der Schule wesentlich darum gehen, wie Kinder und Jugendliche ihren eigenen inneren Wert erkennen und nicht blind werden für die Würde des anderen. Deshalb bedarf es Freiräume, in denen Schüler in Stille und ohne moralischen Druck ihrem Wert auf die Spur kommen können.

Die Schule habe den Wandel der Zeit nicht nur begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet, das Bildungsangebot stetig erweitert und Schwerpunkte im Profil wie Musik, Wissenschaft, Kunst und Sport gesetzt, betonte Patrick Krug, Direktor der Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg. Was im Laufe der Veränderungen blieb, war der Geist der Lender, junge Menschen dazu zu ermutigen, „auf der Basis eines soliden christlichen Wertefundaments und einer umfassenden Bildung mit Neugier und Entschlossenheit in die Zukunft zu gehen.“ Die Schulstiftung als Träger habe seit 1993 diesen Weg begleitet und mit Hilfe der Erzdiözese über 20 Millionen Euro in Gebäude und Ausstattung investiert, um einen möglichst guten Rahmen für die stetig neuen Herausforderungen zu eröffnen.

„Das Engagement der Kirche für die Bildung junger Menschen ist Ausdruck des christlichen Menschenbildes“, so Staatssekretärin Sandra Boser vom Kultusministerium. Die Heimschule Lender als kirchliche Schule habe in 150 Jahren einen wichtigen Beitrag geleistet, dass „Bildung für alle“ möglich wurde. Zur Erfolgsgeschichte gehöre wesentlich, dass christlicher Werte wie Ehrfurcht vor der Schöpfung, Nächstenliebe, Toleranz und Gerechtigkeit in den Bildungsauftrag einfließen. Diese Werte seien gerade heute wichtig, deshalb sei die Schule in einer krisenhaften Zeit sehr gut für die Zukunft aufgestellt.

Welche besonderen Qualitäten „unsere Lender“ hat, beschrieben Claudia Vygen (Elternbeirat), Oberbürgermeister Manuel Tabor (Vereinigung der Altsasbacher) sowie Sarah Back und Felix Claes (Schülersprecher) aus ihren Perspektiven, so dass sich daraus ein sehr interessantes Bild einer modernen „Heimschule“ entwickelte. Dieses kam während des Tages mit niveauvoller Musik zum Klingen, im feierlichen Gottesdienst mit Generalvikar Christoph Neubrand durch das Musikprofil 9 (Leitung Ellenkrämer) sowie beim Festakt durch das Sinfonieorchester (Leiter Ulrich Noss), den Jugendchor (Leiterin Christine Alshut) und die Bigband (Leader Stefan Nowak).

Neues aus dem Stiftungsrat

Kurz vor den Sommerferien hat der Stiftungsrat der Schulstiftung zwei wichtige Entscheidungen getroffen:
Ab dem Schuljahr 2025/26 wird der monatliche Schulbeitrag angepasst. Statt der bisherigen Staffelung (40 € fürs erste Kind, 20 € fürs zweite, ab dem dritten frei) gibt es künftig einen Familienbeitrag von 65 € pro Monat – unabhängig davon, wie viele Kinder unsere Schulen besuchen. Das ist die erste Erhöhung seit mehr als zehn Jahren
Außerdem gibt es eine Neuerung in Karlsruhe: Das St. Dominikus Gymnasium wird ab dem Schuljahr 2026/27 koedukativ – also auch für Jungs geöffnet. Passend dazu ändert sich der Name: Aus dem Mädchengymnasium St. Dominikus wird das St.-Dominikus-Gymnasium.

Schulstiftung Freiburg St Dominikus Karlsruhe Aussenansicht Gebaeude Baeume

Wechsel in der Schulleitung in Bruchsal und Freiburg

Zum Schuljahr 2025/26 stehen an zwei Schulen der Schulstiftung Veränderungen in der Schulleitung an:
Am Gymnasium St. Paulusheim in Bruchsal übernimmt Christiane Thomae die Leitung und folgt damit auf Markus Zepp.
An den St. Ursula Schulen Freiburg-Wiehre tritt Raphael Schlotter die Nachfolge von Eberhard Pfister an. Herr Pfister wechselt in die Geschäftsstelle der Schulstiftung und übernimmt dort künftig die Referatsleitung für IT-Infrastruktur.

Achtsame acht Wochen

„Die Haltung der Achtsamkeit zu erkunden, in den eigenen Unterricht Ruhe und Bewusstheit einfließen zu lassen, schon das verändert den Schulalltag.“
– Vera Kaltwasser –

Mit diesem Gedanken im Gepäck haben sich 18 Lehrkräfte vom St.-Dominikus-Gymnasium in Karlsruhe auf eine achtwöchige Reise begeben: Sie nehmen gerade an der Online-Fortbildung „Achtsame 8 Wochen“ teil – einem wissenschaftlich fundierten Programm, das die Praxis der Achtsamkeit gezielt auf die Lebens- und Arbeitswelt von Lehrerinnen und Lehrern überträgt.

Im Mittelpunkt steht dabei nicht nur die persönliche Auseinandersetzung mit Achtsamkeit, sondern auch die Frage, wie sich diese Haltung sinnvoll in den Unterricht integrieren lässt.

Die Spannbreite der Beweggründe unter den Teilnehmenden ist groß: mehr innere Ruhe finden, bewusster auf Stresssituationen reagieren, Achtsamkeitsübungen in der Klasse anwenden – oder langfristig ein schulspezifisches Konzept entwickeln.

Begleitet wird die Gruppe von Christiane Dörr, Lehrerin im Ruhestand und ausgebildete Achtsamkeitstrainerin. Ihre langjährige Erfahrung mit der Methode, insbesondere durch die Ausbildung bei Vera Kaltwasser, fließt in die Fortbildungsbegleitung mit ein. Neben Impulsen und angeleiteten Übungen steht auch der Austausch im Mittelpunkt – achtsame Kommunikation als Praxis, nicht nur als Theorie.

Die Inhalte der Fortbildung sind vielseitig: Körperwahrnehmung, Meditation, achtsames Bewegen, aber auch Reflexion über persönliche Stressmuster und Ressourcen. Das Programm besteht aus flexibel abrufbaren Online-Modulen mit Videos, Podcasts und schriftlichem Begleitmaterial. Bei den regelmäßig stattfindenden Online-Abenden in der Gruppe stehen praktische Übungen und der Austausch untereinander genauso auf dem Programm wie bei den beiden Präsenztreffen zu Beginn und zum Abschluss der Fortbildung.

Bereits beim Auftakt zeigte sich, wie unterschiedlich die Erfahrungen und Zugänge der Teilnehmenden sind – von ersten Berührungspunkten bis hin zu regelmäßiger Praxis im Unterricht. Und doch eint alle das Anliegen, dem schulischen Alltag mit mehr Gelassenheit, Präsenz und innerer Stabilität zu begegnen.

Was sich zunächst wie ein persönlicher Entwicklungsschritt anfühlt, wird langfristig auch Impulse für das Miteinander an der Schule geben. Achtsamkeit, so wird in der Gruppe spürbar, ist keine Methode, sondern eine Haltung – und als solche ein lohnender Weg, auch im pädagogischen Kontext.

Souverän und überzeugend auftreten - Rhetoriktraining für unsere Beschäftigten in der Verwaltung und in den Schulsekretariaten

Starke Kommunikation beginnt im Alltag: Für ein zweitägiges Rhetoriktraining kamen unsere Beschäftigten aus der Verwaltung und den Schulsekretariaten in St. Peter zusammen. Unter der Leitung von Annemarie Thies, Diplompädagogin und Sprecherzieherin (DGSS), ging es darum, die eigenen kommunikativen Fähigkeiten weiterzuentwickeln – insbesondere im Umgang mit kritischen Einwänden und herausfordernden Gesprächspartnern.

Im Schulsekretariat sind tägliche Gespräche an der Tagesordnung – ob telefonisch oder im direkten Kontakt mit Lehrkräften, Eltern, Behörden oder Handwerkern.

Als erste Anlaufstelle prägen diese Begegnungen den Eindruck einer Schule entscheidend. Um hier souverän und überzeugend aufzutreten, sind neben einer starken Körpersprache und einer klaren Stimme auch die Fähigkeit, schulische Interessen zu vertreten, und ein durchdachtes Argumentationskonzept unerlässlich.

In den Seminaren haben unsere Kolleginnen praxisorientiert daran gearbeitet, ihre Körpersprache und Stimme gezielt einzusetzen, um in Gesprächen souveräner zu wirken. Sie haben zudem einfache Argumentationsstrukturen erlernt, die es ermöglichen, Anliegen klar und überzeugend zu präsentieren – stets mit einem guten Gespür für die jeweilige Situation und das Gegenüber.

Ein weiterer Impuls kam von Patrick Hand, Fortbildungsreferent und Fortbildungskoordinator der Schulstiftung, der das Projekt Edu 360° vorstellte. Die digitale Modernisierung der Schulverwaltung wird die Arbeit in den Sekretariaten durch Vernetzung und Digitalisierung entscheidend unterstützen.

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